Opel war einmal der Stolz der
Nachkriegsdeutschen: Der „Kapitän“ stand für Aufstieg und
Amischlitten, der „Kadett“ für Freiheit und Autokino. Heute steht
Opel – wer weiß das besser als die Bochumer – für Niedergang. Und
dieser dürfte sich durch einen Verkauf an die Franzosen noch
beschleunigen. Gewiss: General Motors hat gute Gründe, die Tochter
abzugeben. Seit fast 20 Jahren schreibt Opel rote Zahlen. Mit dem
Scheck aus Paris kann GM zugleich die Investitionen in Trumps
„America first“-Doktrin bezahlen. Auch für Peugeot ist der Deal
sinnvoll. Die Franzosen kaufen einen lästigen Konkurrenten aus dem
Markt, der mit Kleinwagen auf die gleiche Kundschaft zielt und mit
Achtungserfolgen wie dem Elektroauto Ampera-e punktet. Für die
Opelaner ist der Deal dagegen ein neuer Schlag. Um Synergien zu
heben, wird der Staatskonzern gewiss keine Peugeot-Werke stillegen,
sondern weitere Opel-Kapazitäten. Nicht umsonst hatte GM die IG
Metall nicht eingeweiht, ein Unding in Mitbestimmungs-Deutschland.
Digitalisierung und Elektromobilität werden die Branche radikal
verändern und die Belegschaften schrumpfen. Mit „Umparken im Kopf“
ist es da nicht getan. Opel ist der Anfang eines Branchenbruchs.
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