Es macht fassungslos, wie liederlich im
Verdachtsfall der Kindervergewaltigungen in Lügde ermittelt wird. Die
jüngste Panne: Ein Unternehmer findet bei Abrissarbeiten auf der
Parzelle des Hauptverdächtigen weitere CDs und Disketten. Dabei
spricht die Polizei in Bielefeld von vier Datenträgern, die in
Hohlräumen gefunden wurden, der Abbruchunternehmer aber von fünf.
Auch den Fundort will er nicht bestätigen. Kein Wunder, dass die
Grünen an der Glaubwürdigkeit von Innenminister Herbert Reul (CDU)
zweifeln und die SPD seinen Rücktritt fordert – Reul hatte umfassende
Aufklärung versprochen.
Wohlgemerkt: In Lügde wurden nach aktuellem Ermittlungsstand 40
Kinder jahrelang missbraucht. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)
hält sich bei dem Thema bisher zurück. Im Landtag sagte er im
Februar: „Ich glaube, dieser Fall wird nicht nur in NRW, sondern in
ganz Deutschland beobachtet. Was hat da stattgefunden, und wie geht
man damit um?“ Solange die Landesregierung darauf keine
zufriedenstellenden Antworten geben kann, sollte sie wenigstens den
Opfern Wertschätzung zuteil werden lassen.
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