Es dürfte RWE-Chef Peter Terium recht sein,
dass die Dimensionen der RWE-Krise genau jetzt bekanntwerden, wo
Union und SPD über Energiepolitik verhandeln. Bis zu 20 000 von 70
000 Stellen will (muss!) RWE auf Dauer abbauen. Einen Kahlschlag
dieser Größe hat die deutsche Wirtschaft lange nicht gesehen. Zum
Teil ist die Krise hausgemacht: Unter Teriums Vorgänger Jürgen
Großmann hat RWE wertvolle Jahre verloren. Anstatt nach der
Energiewende rasch ein neues Geschäftsmodell zu suchen, gab Großmann
den Sturkopf. Zum Teil ist die Politik schuld. Atomstrom abzuklemmen
ist leicht. Die Stromversorgung rentabel zu sichern schwierig. Manche
Pläne, mit denen Hannelore Kraft und Peter Altmaier als
Verhandlungsführer unterwegs sind, machen Sinn. Der Wildwuchs bei
Ökostrom-Rabatten muss gestutzt werden. Auch der strengen
EU-Kommission müssen die beiden heute etwas bieten. Doch RWE allein
für das Vorhalten von Kraftwerks-Reserven zu belohnen, ist unsinnig.
Was die Koalitionäre neues Energiemarkt-Design nennen, sind neue
Subventionen zulasten der Stromkunden.
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