Rheinische Post: Kommentar: Saufen und kiffen

Seit 2014 steigt die Zahl der Minderjährigen,
die mit einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert
werden müssen, wieder an. Auch diese Entwicklung belegt, dass der
riskante Alkohol- und Drogenkonsum sich in Deutschland weitgehend
unabhängig von der Frage entwickelt, ob und für welche Altersgruppe
eine Droge gerade verboten ist oder nicht. Beispiel Zigaretten: Im
Vergleich zur Jahrtausendwende rauchen heute rund zwei Drittel
weniger Zwölf- bis 17-Jährige. Beispiel harte Drogen: Bundesweit ist
die Zahl der Drogentoten in den vergangenen fünf Jahren wieder
angestiegen. Allein 2016 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) gab es
bundesweit einen Anstieg um neun Prozent. Beispiel Cannabis: Nach
Jahren des Rückgangs kiffen Jugendliche heute wieder genauso viel wie
im Jahr 2004. An den gesetzlichen Konsum- und Verkaufsvorgaben hat
sich in keinem der genannten Beispiele etwas geändert. Verbote
beeinflussen den Konsum also offenbar kaum. Die einzige echte Chance
der Prävention heißt Aufklärung.

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