Die Einsturzgefahr mehrerer alter Stollen am
Essener Hauptbahnhof macht erneut deutlich, dass die Folgen des
Bergbaus nicht dadurch zu bewältigen sind, dass man Industrie-Ruinen
in Kulturzentren verwandelt und die mühsam begrünten Abraumhalden zu
Freizeitflächen erklärt. Wie bei einem Eisberg ist beim
Steinkohlebergbau gewissermaßen nur die Spitze sichtbar. Das Problem
sind häufig die gigantischen unterirdischen Grubengebäude der
Bergwerke – und die Löcher, die Millionen Tonnen abgebauter Kohle
hinterlassen haben. Am Niederrhein hat der Bergbau eine ganze Region
tiefer gelegt und damit einen Schaden angerichtet, der bloß weniger
spektakulär aussieht als ein Krater in der Straße. Zwischen Krefeld
und Xanten ist eine Wanne entstanden, die für die Ewigkeit mit Pumpen
vor Überflutung geschützt werden muss. Umso wichtiger, den vielfach
umbenannten Verursacher (früher Ruhrkohle, dann RAG, heute Evonik)
nach dem Ende des Bergbaus 2018 daran zu erinnern, wer die Zeche für
die Folgeschäden zu zahlen hat. Und zwar ebenfalls für die Ewigkeit.
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