Wenn zahlreiche Staats- und Regierungschefs
sich heute in der Normandie zum Gedenken an die alliierte Invasion
vor 70 Jahren versammeln, dann ähnelt das Bild der Situation von
1945. Gerade erst hatten die Verbündeten gemeinsam das Hitler-Regime
niedergerungen, doch schon zeichneten sich das Zerwürfnis und der
kommende Ost-West-Konflikt ab. Auf der einen Seite stand Stalin, auf
der anderen die Westmächte. Heute ist es Russlands Präsident Wladimir
Putin, der abseits steht. Mit seiner aggressiven Ukraine-Politik hat
er sich in die Ecke manövriert. Trotzdem hoffen alle auf einen
diplomatischen Durchbruch, darauf, dass sich Putin auf den einstigen
Schlachtfeldern darauf besinnt, wohin nationalistische Politik führen
kann. Es ist eine Lektion, die gerade wir Deutsche gründlich gelernt
haben. Wir sollten darüber aber auch die zweite wichtige Lehre aus
der Vergangenheit nicht vergessen: Freiheit gibt es nicht zum
Nulltarif. Sie zu verteidigen verlangt Opfer. Die amerikanischen
Soldaten, die 1944 aus den Landungsboten sprangen, haben uns von
Hitler befreit. Und vor Stalin bewahrt.
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