Rheinische Post: Kommentar: Schlangen registrieren

Die Anakonda im Latumer See in Meerbusch sorgt
bundesweit für Aufsehen. Wie sie dort hingekommen ist, lässt sich
bislang nur vermuten. Wahrscheinlich aber ist die zwei Meter lange
Schlange ihrem Besitzer entkommen. Oder dieser hat sie ausgesetzt.
Vom Halter fehlt aber jede Spur. Und von selbst wird er sich wohl
auch nicht melden. Denn dann dürfte man ihm die Kosten für den
Feuerwehreinsatz und die Suchaktion in Rechnung stellen. Dass der
Besitzer vermutlich nicht belangt werden kann, ist den deutschen
Behörden zu verdanken. Denn wer Anakondas oder andere große
Würgeschlangen hält, muss das nicht den Ämtern melden und ist somit
auch nicht registriert. Selbst für besonders gefährliche Reptilien
gibt es kein Haltungsverbot. Und daher weiß niemand genau, wer solche
Tiere überhaupt hält. Das ist unverständlich. Bestimmte Exoten
gehören einfach nicht in deutsche Wohnzimmer – und schon gar nicht in
die Hände von Laien. Daher sollte die Haltung von besonderen Exoten
gesetzlich verboten werden. Und für Reptilien, die den Menschen nicht
tödlich verletzen können, sollte eine Anzeigepflicht bestehen.

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