Rheinische Post: Kommentar / Schlappe für Bayer = VON GEORG WINTERS

Bayer mag versuchen, das Urteil der Richterin
im Glyphosat-Prozess schön zu reden, aber es ist nach dem Jury-Spruch
vor zwei Monaten eine erneute Schlappe für den Konzern. Solange ein
Gericht Monsanto nicht zweifelsfrei aus der Verantwortung für
Erkrankungen von Klägern entlässt, bleibt das US-Tochterunternehmen
ein Risiko für Bayer. Denn jede Entscheidung pro Kläger verstärkt die
Gefahr weiterer Millionenstrafen und verunsichert die Investoren.
Diese Unkalkulierbarkeit ist Gift für Bayer und seinen Börsenkurs.
Weitere Diskussionen darüber, ob und wenn ja in welcher Konzentration
Glyphosat krebserregend ist, braucht kein Mensch. Die Argumente sind
längst ausgetauscht, und jeder mag selbst darüber urteilen, ob er die
einen für verantwortungslose, renditegeile Geschäftemacher hält oder
ob er auf der anderen Seite nicht nur kranke Menschen sieht, sondern
auch notorische Fortschrittsgegner und Feinde der Gentechnik. Für
Bayer ist das ohne Bedeutung. Der Konzern hat eine Tochter am Hals,
deren Image schon jetzt komplett hinüber ist.

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