Georg Milbradt und Herbert Schmalstieg sind ein
eingespieltes Schlichterteam. Schon öfter haben sie bei 
Tarifstreitigkeiten im öffentlichen Dienst die Kohlen aus dem Feuer 
geholt. Für sie muss es extrem frustrierend sein, dass ihr Vorschlag 
bei den Gewerkschaften auf taube Ohren stieß, obwohl deren Verhandler
in der Schlichtungskommission für den Vorschlag stimmten. Es war 
abzusehen, dass die Schlichtung nicht leicht sein würde. 
Üblicherweise findet diese bei Gehaltsverhandlungen statt, bei denen 
in erster Linie um prozentuale Erhöhungen des Gehalts gerungen wird. 
Mit einer Schlichtung bei Eingruppierungsfragen betraten alle 
Parteien Neuland. Diese galten bislang immer als zu komplex, um sie 
von Schlichtern bewältigen zu lassen. Umso mehr Respekt muss man vor 
der Leistung des Duos haben, das einen Kompromiss gezimmert hat, bei 
dem beide Seiten angemessen Federn lassen mussten. Es ist zwar den 
Gewerkschaften unbenommen, den Kompromiss abzulehnen. Einen Gefallen 
tun sie der Institution Schlichtung damit aber nicht.
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