Rheinische Post: Kommentar: Sehtest macht Sinn

Nach dem schweren Unfall einer 80 Jahre alten
Autofahrerin in Wuppertal werden die Rufe nach Einschränkungen der
Fahrerlaubnis für ältere Menschen lauter. Die Grünen fordern etwa,
dass sie nur noch in ihrem Stadtteil hinterm Steuer sitzen dürfen.
Sämtliche Senioren werden so unter den Generalverdacht gestellt, eine
Gefahr für die Allgemeinheit zu sein. Dabei stellen alte Menschen im
Straßenverkehr kein größeres Risiko dar als etwa die Fahranfänger.
Ganz im Gegenteil. Sie verursachen deutlich weniger Unfälle als die
junge Generation. Trotzdem müssen sie sich wesentlich häufiger den
Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr in der Lage zu sein, einen Wagen
sicher zu steuern. Doch grobe Fahrfehler haben nicht zwangsläufig
etwas mit dem Alter zu tun, sondern sind oftmals ein Resultat von
mangelndem Verantwortungsbewusstsein. Jedoch ist nicht von der Hand
zu weisen, dass ab einem gewissen Alter Seh- und Reaktionsvermögen
abnehmen. Deswegen müssen regelmäßige Gesundheitstests zur
Fahrtüchtigkeit verpflichtend werden. Die ältere Generation sollte
das nicht als Bevormundung verstehen, sondern als Unterstützung, die
eigenen Fähigkeiten besser einschätzen zu können.

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