Mit der von ihm geduldeten Auflösung eines
Kölner Spezialeinsatzkommandos wegen fragwürdiger Aufnahmerituale
stößt NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei allen rund 200
SEK-Beamten im Land auf tiefes Unverständnis. Ist die Kritik an der
Ausrüstung jetzt nur eine Retourkutsche? Sicher nicht. Die erste
Kritik der Kommandoführer an den Missständen stammt vom Januar. Die
Ritual-Affäre kochte erst im Sommer hoch. Diesen Zusammenhang kann es
also nicht geben. Überhaupt sollte der Innenminister die Klage seiner
SEK-Beamten ernst nehmen. Gemault wird in jeder größeren Behörde.
Aber gerade die Elite der NRW-Polizei ist dafür bekannt, dass sie
stets die Zähne zusammenbeißt. Bevor ein SEK-Beamter sich beschwert,
muss schon einiges passieren. Verständlich ist, dass Jäger die
SEK-Ausrüstung nicht öffentlich debattieren will. Das würde die
Sicherheit der Polizei gefährden. Aber vielleicht sollte er sich
energischer für die tapferen Männer einsetzen, als es zuletzt bei der
Affäre um das Kölner SEK den Anschein hatte.
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