Das Internationale Olympische Komitee ist schon
einmal vor Russland zu Kreuze gekrochen. Trotz der Enthüllungen um
ein staatliches Dopingsystem im Land des Präsidenten Wladimir Putin
hat das IOC nicht die gesamte russische Mannschaft für die
Olympischen Spiele in Rio 2016 gesperrt. Es war ein moralisches
Armutszeugnis. Diesmal sind die Beweise für systematisches Doping in
Russland noch erdrückender als im Sommer. Die Welt-Antidoping-Agentur
(Wada) und ihr Chefermittler Richard McLaren halten es für erwiesen,
dass mindestens 1000 russische Athleten zwischen 2011 und 2015 unter
staatlichem Schutz leistungsfördernde Mittel genommen haben. Ein groß
angelegter Betrug an allen Regeln des Sports. Sollte das IOC die
Russen bei den Winterspielen in Südkorea 2018 mitmachen lassen, wäre
seine Glaubwürdigkeit endgültig verspielt. Der deutsche IOC-Präsident
Thomas Bach hat allerdings häufig genug politisches Kalkül über
sportliche Moral gestellt. Deshalb sind Zweifel an einer eindeutigen
Haltung der hohen Olympier erlaubt.
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