Rheinische Post: Kommentar / Sprechen statt streiken = Von Maximilian Plück

Ein massiver Streik bei der Deutschen Bahn war
nach den scharfen Drohungen der vergangenen Tage zwar befürchtet
worden. Doch was die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer dann
gestern ankündigte, übertraf die wohl schlimmsten Befürchtungen:
knapp eine Woche Streik am Stück. Egal, wie gut eingespielt Reisende
und der Konzern aufgrund der zurückliegenden Streiktage sein mögen,
angesichts eines derart massiven Arbeitskampfes werden die
Notfallfahrpläne gewiss nur das Allergröbste abfedern können. Die
Folge sind neben massiven wirtschaftlichen Schäden lange Staus,
Schlangen vor Airline-Schaltern, vor Autovermietungen und Fernbussen.
Das Reisen wird in dieser Woche sehr viel beschwerlicher werden.
Streik, so sieht es die Rechtslage vor, sollte immer das letzte
Mittel sein. Ergebnisse kann es tatsächlich nur am Verhandlungstisch
geben. Alle Verantwortlichen bei der Lokführer-Gewerkschaft sind gut
beraten, sich das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Sprechen statt
streiken muss jetzt zum Wohle eines ganzen Landes die Devise lauten.

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