Weniges ist so gut vorherzusagen wie
Schülerzahlen. Sechs Jahre nach der Geburt kommt ein Kind
normalerweise in die Grundschule, vier Jahre später braucht es einen
Platz an einer weiterführenden Schule. Dennoch haben sich Bund und
Länder gründlich verkalkuliert. In NRW wurden jedes Jahr 25.000
Kinder mehr geboren als erwartet, dann wurde auch noch die
Zuwanderung unterschätzt, und ein Übriges tat eine fehlerhafte
Erhebung der Daten. Das Ergebnis: Es gibt zu wenige Lehrer für die
vielen Schüler. Allein in NRW können in den nächsten zehn Jahren rund
15.000 Lehrer-Stellen nicht besetzt werden. Da kann man sich über
jeden Seiteneinsteiger nur freuen. Damit sie aber einen grundständig
ausgebildeten Lehrer so gut wie möglich ersetzen können, muss die
Ausbildung der Quereinsteiger dringend überdacht werden. Sie brauchen
mehr Betreuung durch erfahrene Kräfte und sollten weniger
unterrichten. Keine gute Lösung im Kampf gegen den Lehrermangel ist
es hingegen, die Standards der Lehrerausbildung zu senken, wie es
2015 geschehen ist, als die wichtige Referendarzeit von zwei auf 1,5
Jahre reduziert wurde.
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