Rheinische Post: Kommentar / Strom-Trickser = Von Antje Höning

Für Stromkunden bringt der Jahreswechsel nichts
Gutes. Dabei gibt es beste Voraussetzungen für sinkende Preise: Viele
Anbieter können den Strom günstiger beschaffen, erst jetzt schlägt
der Absturz der Großhandelspreise aus Vorjahren so richtig durch. Und
anders als sonst fallen sogar einige staatliche Umlagen wie die zur
Förderung des Ökostroms. Doch viele Versorger geben weder ihre
sinkenden Beschaffungskosten noch die sinkenden Abgaben an die Kunden
weiter. Lieber stecken sie das Geld ein, um ihre Gewinnmargen zu
sichern. Das gilt auch für die RWE-Tochter Innogy, die zu den teuren
Anbietern im Land zählt. Hier zahlt der wechselfaule deutsche Kunde
schon seit Jahren das Fehlen eines alternativen Geschäftsmodells.
Nach der Trennung von Peter Terium wird sich hoffentlich auch das
ändern. Zugleich sind an hohen Rechnungen viele Stromkunden auch
selbst schuld. 58 Prozent haben noch nie ihren Versorger gewechselt,
viele sind sogar noch im besonders teuren Grundtarif. Die
Liberalisierung des Strommarktes hilft nichts, wenn Verbraucher den
Wettbewerb nicht nutzen.

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