Rheinische Post: Kommentar / Truppe und Familie = Von Gregor Mayntz

Folgen wir ihren schärfsten Kritikern, dann
dürfte die Blamage einer militärisch ahnungslosen
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bald perfekt sein:
Spätestens dann, wenn Piloten in wohnlichen Stuben auf modernen
Flachbildfernsehern Flugsimulatoren als Ersatz für echte Flüge
nutzen, weil das Geld für den Sprit ausgegangen ist. Haha, wie
lustig, wird das dann sein! So ist das eben, wenn die erste Frau an
der Spitze einer Männer-dominierten Großorganisation den Vorurteilen
Vorschub leistet, sie kenne sich doch nur mit dem aus, was
Alpha-Männchen Gerhard Schröder einst als „Gedöns“ abtat:
Familienpolitische Standards schaffen. Gegen solche vermeintlich
„weichen“ Themen werden die „harten“ Jungs schon ausreichend
Fallstricke für die Ministerin finden. Jetzt mal ohne Ironie: Ihr
klug strukturiertes und übersichtlich finanziertes Programm ist das
Gebot der Stunde für eine Bundeswehr, die die Talente nicht mehr per
Wehrpflicht an sich gewöhnen kann. Noch mehr Nachdruck bekäme das,
wenn die Ministerin Pflöcke auch auf anderen Feldern einschlüge.

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