Rheinische Post: Kommentar: Unsolidarische Schludrigkeit mit Daten

VON JAN DREBES Der Skandal um massenhaft
gestohlene Daten betraf dieses Mal Politiker, Schauspieler und andere
Prominente. Darüber sollte aber niemand vergessen, dass in der
Vergangenheit schon mehrfach Millionen Nutzerinformationen von
riesigen Plattformen wie Facebook gehackt wurden. Solche Angriffe
können jeden treffen. Daher gilt: Schludrigkeit bei der Sicherung von
Daten ist unsolidarisch. Denn von gehackten Internetprofilen oder
gekaperten Geräten lassen sich womöglich auch Daten anderer Personen
abgreifen. So geschehen im aktuellen Fall. Zugleich steht der Staat
in der Verantwortung, seinen Bürgern mehr Orientierung auf der Suche
nach Sicherheit zu bieten. Ein Siegel könnte der richtige Weg sein,
damit Internetnutzer seriöse Anbieter etwa eines Passwort-Managers
von unseriösen oder gar betrügerischen Angeboten unterscheiden
können. Auch die Zwei-Wege-Authentifizierung dürfte für viele Nutzer
eine attraktive Lösung sein. Eine Pflicht dazu sollte es jedoch nicht
geben. Dann müsste jeder neben der E-Mail-Adresse und einem Passwort
auch die eigene Mobilnummer bei den Anbietern angeben.
Selbstbestimmte Sparsamkeit im Umgang mit den eigenen Daten wäre so
noch schwerer möglich.

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