Seit mehr als zwei Jahrzehnten schon müssen 
sich nun westdeutsche Kommunen verschulden, um die Haushalte 
ostdeutscher Städte zu finanzieren. Dabei haben diese die 
Milliarden-Aufwendungen längst nicht mehr so nötig wie etwa Regionen 
wie das Ruhrgebiet, wo Straßen, Parks und Gebäude marode sind, aber 
aus Geldmangel nicht erneuert werden können. Die Himmelsrichtung ist 
kein vernünftiges Kriterium für die Verteilung von Solidarmitteln – 
und schon gar nicht von Flüchtlingen. Dass jetzt aber ausgerechnet in
den neuen Bundesländern anerkannten Asylbewerbern empfohlen worden 
sein soll, ihr Glück im Ruhrgebiet zu suchen, weil sie dort bessere 
Chancen hätten, eine Wohnung und Arbeit zu finden, kann man getrost 
als unsolidarischen Akt bezeichnen. Denn diese Flüchtlinge haben 
Anrecht auf Sozialleistungen, die sie nun etwa in Essen und Bochum 
beziehen. Für die betroffenen Kommunen entstehen so Mehrkosten in 
Millionenhöhe. Hauptsache, wir haben blühende Landschaften im Osten –
und dafür die Probleme im Westen.
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