Rheinische Post: Kommentar: Vereine müssen zahlen

Der deutsche Profifußball macht im Jahr über
vier Milliarden Euro Umsatz. Deshalb ist er ein großer Steuerzahler.
Bislang haben sich die Vereine mit dem Verweis auf die Steuerlast
dagegen verwahrt, für jene zusätzlichen Kosten zur Kasse gebeten zu
werden, die bei „Hochrisikospielen“ durch Polizei-Einsätze anfallen.
Dieses Argument hat ihnen das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig
genommen. Es entschied, dass Vereine grundsätzlich an den Kosten für
Polizei-Einsätze beteiligt werden können, die über das normale Maß
hinausgehen. Das macht die Sache nicht einfacher. Wer definiert das
normale Maß? Wer berechnet die Kosten für die Erhöhung des
Sicherheitspersonals? Wer entscheidet über ein höheres
Polizeiaufgebot? Was ist ein Hochrisikospiel? Diese Fragen muss nun
das Oberverwaltungsgericht in Bremen beantworten, an das der Fall
zurückverwiesen wurde. Und es ist offen, welche Bundesländer künftig
dem Profifußball Rechnungen ausstellen. Grundsätzlich dürfen sie das
jetzt. Das kann man gerecht finden.

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