Rheinische Post: Kommentar / Verkorkstes Klima = Von Klaus Peter Kühn

Der Warschauer Klimakonferenz hat so gut wie
alles zum Erfolg gefehlt. Dass die polnischen Gastgeber voranstürmen
und für ehrgeizige CO2-Ziele kämpfen – das war in einem massiv auf
die Kohle bauenden Land nicht zu erwarten. Mehr als ein Makel war es
freilich, dass der Tagungspräsident während des 194-Staaten-Treffens
als Umweltminister entlassen wurde. Die Ursache des Debakels aber
liegt tiefer – in der europäischen Lustlosigkeit beim Thema
Klimaschutz. Eine solide EU-Regie im Hintergrund hätte dem Warschauer
Treffen sicherlich eine positive Wendung geben können. Europas
Politiker sind aber zurzeit mit anderen, meist ökonomischen Fragen
beschäftigt. Dabei werden die großen wirtschaftlichen Chancen
übersehen, die in einem langfristig angelegten ökologischen Umbau
stecken: Neue Arbeitsplätze können entstehen, der Export
intelligenter Umwelttechnologie angekurbelt werden. Diese Ideen
brauchen politische Führungsfiguren, die auf Konferenzen für diese
Vorstellungen fechten und – wichtiger noch – kontinuierlich an deren
Umsetzung arbeiten.

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