Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise hat der 
Bund den Ländern und Kommunen großzügig zugesagt, für die Kosten 
aufzukommen. Die Lage hat sich beruhigt, weil inzwischen viel weniger
kommen. Die Kosten aber für Integration, für Schulunterricht, für 
Wohnen und Gesundheitsversorgung der Hunderttausende, die nicht oder 
noch nicht von eigenem Einkommen leben können, bleiben. Nun setzt 
Finanzminister Olaf Scholz das Signal, dass er die Kosten für die 
Integration von Flüchtlingen begrenzen will. Für Länder und Kommunen 
ist das ein Schlag ins Kontor. Damit bricht der Bund auch seine 
vollmundigen Versprechungen, die Länder mit den Folgen des 
Flüchtlingszuzugs nicht allein zu lassen. Der nächste große Streit um
die Flüchtlingspolitik ist also in Sicht. Gewinner wird es wieder 
keine geben. Die Rechtspopulisten werden die Lage nutzen, die hohen 
Kosten anzuprangern. Wenn aber für die Integration nicht genug 
aufgewendet wird, drohen Missstände, deren finanziellen und 
gesellschaftspolitischen Folgen noch sehr viel weitreichender sind.
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