Rheinische Post: Kommentar / Vertrauensfrage = VON BIRGIT MARSCHALL

Die Digitalisierung macht den Großteil der
Arbeitnehmer endgültig zu vernetzten Arbeitern im Internet. Sie
benötigen kein Büro mehr, sondern nur noch einen möglichst
leistungsfähigen Internetanschluss. Obwohl die Digitalisierung die
Abhängigkeit von einem physischen Arbeitsplatz rasend schnell
verringert, halten viele Unternehmen stoisch an der
Anwesenheitspflicht für ihre Mitarbeiter fest. Ein oft
unausgesprochener Grund dafür ist, dass Arbeitgeber argwöhnen, ihre
Mitarbeiter würden weniger tun, wenn sie nicht anwesend sind.
Ausgerechnet das arbeitgebernahe Institut der Wirtschaft hat nun
festgestellt, was eigentlich eine Binse ist: Wenn Arbeitnehmer ihre
Arbeitszeit flexibler gestalten dürfen und sie weniger der Kontrolle
etwa durch eine Stechuhr unterliegen, sind sie zufriedener. Sie
fühlen sich mehr gewertschätzt, weil der Arbeitgeber ihnen Vertrauen
entgegen bringt. In der Regel reagieren Arbeitnehmer in einem solchen
Umfeld mit größerem Leistungswillen. Es wäre also einfach, die
Produktivität im Unternehmen zu steigern: Es muss nur mehr flexible
Arbeitszeiten erlauben.

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