Frauke Petry und Marcus Pretzell hatten sich 
politisch gefunden, bevor sie ein Paar wurden. Die Bundesvorsitzende 
und der Landeschef – beide überehrgeizig und machtorientiert. Beide 
haben es übertrieben, ob nun inhaltlich oder zwischenmenschlich macht
letztlich keinen Unterschied. Im Übrigen verstanden es beim Thema 
Flüchtlinge beide von Zeit zu Zeit gut, auch die scharfen Töne zu 
treffen. Zuletzt konnten sie die Mitglieder nicht mehr mitreißen, mit
ihrem vermeintlich realpolitischen Kurs nicht und nicht mit ihrem 
Abgang. Sie haben sich verzockt. Sie wählten deshalb dafür keinen 
Parteitag, das wären unschöne Szenen geworden. Drei Parteikollegen 
folgten ihrem Austritt bisher. Von einer Spaltung der AfD kann man 
also nicht sprechen. Im Gegenteil: Die Masse der Mitglieder wird der 
Abgang eher zusammenschweißen, die nach rechts nun weit offene AfD 
wird er stärken. Wähler wie Parteikollegen eint das Gefühl von 
Verrat. Ginge es Petry und Pretzell wirklich um Inhalte, hätten sie 
vor der Bundestagswahl gehen müssen und nicht erst nach Erreichen des
Bundestagsmandats. Zusammen kommen der EU-Parlamentarier Pretzell und
die sächsische Landtagsabgeordnete nun auf vier Mandate. Bleibt 
abzuwarten, was sie draus machen.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell