Die positive Lesart der Flüchtlingskrise geht
so: Die Migranten können dem Fachkräftemangel in Deutschland
entgegenwirken, sie können unser demografisches Problem lindern und
die Wirtschaft am Laufen halten. Doch damit dies auch nur teilweise
gelingen kann, muss die Flüchtlingspolitik von Bund, Ländern und
Kommunen flexibler und weitsichtiger werden. Ökonomen schlagen vor,
die Neuankömmlinge nicht mehr nach starren Quoten auf Länder und
Kommunen zu verteilen. Vielmehr sollen sie nach den Kapazitäten von
Wohnraum, Arbeitsmarkt und Bildungseinrichtungen ihren Platz finden.
Obwohl es im Osten vor allem den Wohnraum und im Westen die
Arbeitsplätze gibt, lohnt es sich, diesen Ansatz zu verfolgen. Die
Kommunen brauchen zudem Anreize. Wem vor Ort die Integration
besonders gut gelingt, der soll auch mit höheren Zuschüssen belohnt
werden. Das wäre ein wichtiger Schritt in der Flüchtlingskrise vom
reinen Reagieren auf die Probleme hin zur Gestaltung von Lösungen.
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