So betonhart Nordkoreas Herrscher auch in ihren
ideologischen Überzeugungen sein mögen, so wendig können sie sich 
doch zeigen, geht es um die Sicherung ihrer Macht. Noch vor wenigen 
Monaten drohte Kim Jong Un den USA und deren pazifischen Verbündeten 
mit Tod und Verwüstung durch seine neuen Atomraketen. Doch dann 
schickte er plötzlich eine Delegation zu den Olympischen 
Winterspielen nach Südkorea, und nun will er sich schon im April mit 
dessen Präsident Moon Jae In treffen. Eine bemerkenswerte Wende. Dass
Kim plötzlich mit Olivenzweigen winkt statt mit Raketen, hat vor 
allem mit der Isolation Nordkoreas zu tun, die ein noch nie 
erreichtes Ausmaß erreicht hat. Zuletzt stellten sich nicht einmal 
mehr Russland und China im UN-Sicherheitsrat gegen schärfere 
Sanktionen. Kim geht es darum, diese Front aufzuweichen. Außerdem 
braucht er Südkorea, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Das 
alles trägt erst einmal zur Entspannung bei, und alle Beteiligten 
sollten diesem Prozess eine Chance geben. Freilich ohne Naivität: Kim
ist kein Friedensengel.
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