Rheinische Post: Kommentar / Zeichen der Solidarität = Von Martin Kessler

Der schockierende Angriff auf einen
Kippa-Träger in Berlin hat eine breite Debatte entfacht, die wichtig
ist. Wie selbstverständlich und geschützt ist jüdisches Leben in
Deutschland? Nach dem Holocaust, dem schlimmsten Verbrechen der
Menschheit, verübt im deutschen Namen, steht dieses Thema hierzulande
immer auf der Tagesordnung. Deshalb erfordern antisemitische Töne und
Taten eine starke und überzeugende Antwort. Man mag streiten, ob das
massenhafte Tragen einer Kippa als Zeichen der Solidarität angemessen
oder gar ausreichend ist. Aber der Wunsch, gemeinsam mit der
jüdischen Gemeinde gegen antisemitische Ausfälle ein Signal zu
setzen, ist berechtigt. Wer das als Nichtjude mit einer Kippa tun
möchte, der soll es tun. Genauso legitim ist es, mit anderen Zeichen
die Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung in Deutschland zu
demonstrieren. Wir dürfen weder wegsehen noch tolerieren, wenn
Extremisten, egal ob rechts, links oder muslimisch, gegen Juden Front
machen. Hier sind nicht nur Polizei und Politik gefordert, sondern
wirklich wir alle.

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