Rheinische Post: Kommentar zum Fall Schavan: Nur Verlierer

Ein Ergebnis im Fall Schavan steht schon fest:
Die Ministerin und die Universität Düsseldorf sind beschädigt. Am
Ende wird sich nur noch die Frage stellen, wer der größere Verlierer
ist. Der Zeitpunkt, an dem für beide Seiten eine gesichtswahrende
Lösung möglich gewesen wäre, ist längst verstrichen. Beide Seiten
haben Fehler gemacht. Die Universität Düsseldorf hätte in so einem
prominenten Fall einen Gutachter von außen bestellen müssen. Schavan
wiederum hat im Kampf um ihre Ehre harte Bandagen angelegt. Es war
für die im Wissenschaftsbetrieb bestens verdrahtete Ministerin ein
Leichtes, zahlreiche prominente Fürsprecher aufzubieten und damit die
Uni Düsseldorf schlecht aussehen zu lassen. Ihre Reaktion allerdings
ist verständlich. Es geht für sie um alles: Titel, Würde, Amt, Ehre.
Positiv ist, dass der Dekan der Philosophischen Fakultät gestern
deutlich machte, dass das Verfahren ergebnis offen sei. Diese
Feststellung verschafft beiden Seiten eine Atempause und kann die
Fronten etwas aufweichen.

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