Rheinische Post: Kommunen zahlen die Zeche für Kita-Ausbau Kommentar Von Eva Quadbeck

Wie groß die Not der Kommunen beim Ausbau der
Kinderbetreuung ist, zeigt die jüngste Idee aus diesem Jahr, wonach
sich zwei Familien einen Kita-Platz teilen sollen. Das mag in wenigen
Einzelfällen funktionieren, ist aber als Mittel gegen die ab Sommer
drohende Klagewelle der Eltern eine absurde Idee. Die Chancen der
Eltern, die privat eine Betreuung organisieren müssen oder nicht an
ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, einen Schadensersatz gegen
die Kommunen durchzusetzen, sind sehr gut. Das sagen nicht nur
Anwälte, sondern räumen hinter vorgehaltener Hand auch die
Verantwortlichen in den Kommunen ein. Das heißt, die Kommunen werden
so oder so die Zeche für den Kita-Ausbau zahlen müssen.
Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die fehlenden Kapazitäten
bei der Kinderbetreuung auch mit pragmatischen Lösungen
auszugleichen. Wenn nicht jedes Kind einen Haken in der Kita hat,
lässt sich das verschmerzen; auch bei einigen Quadratmetern
Spielfläche mehr oder weniger lässt sich ein Auge zudrücken. Doch bei
Sicherheits- und Hygienefragen dürfen ebenso wenig Abstriche gemacht
werden, wie bei der pädagogischen Qualität.

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