Rheinische Post: KORREKTUR — ERSTE MELDUNG ERSATZLOS STREICHEN — Richtiger Rücktritt Kommentar Von Robert Peters

Wolfgang Niersbach hat die Konsequenzen aus der
Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 gezogen. Der Präsident des
Deutschen Fußball-Bundes tritt zurück. Das ist die richtige
Entscheidung. Denn Niersbach muss die politische Verantwortung
übernehmen und sich mangelhaftes Krisenmanagement anlasten lassen.
Niersbachs Entscheidung wurde durch den Hinweis der
Wirtschaftskanzlei Freshfields befördert, die die Vorgänge um die
WM-Vergabe im Auftrag des DFB untersucht. Die Ermittler haben
offenbar einige Unregelmäßigkeiten aufgedeckt, die über ein
Steuervergehen hinausreichen. Jetzt rückt der Chef des
WM-Organisationskomitees in die Schusslinie. Franz Beckenbauer hat
seinen Freund Niersbach in dieser Affäre allein im Regen stehen
lassen. Nun wird Beckenbauers Beitrag zur Aufklärung dringend
erwartet. Denn der Skandal ist durch den Rücktritt des Präsidenten
natürlich noch nicht vorbei. Die wesentlichen Fragen über seltsame
Geldflüsse und mögliche Korruption sind nicht beantwortet. Vielleicht
tun das bald die Ermittler.

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