Rheinische Post: Krankenkassen müssen Rekordsumme an Gesundheitsfonds zurückzahlen

Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2017 eine
Rekordsumme an zu viel erhaltenen Mittel an den Gesundheitsfonds
zurückzahlen müssen. „2017 wurden 22,2 Millionen Euro zurückgezahlt“,
sagte Frank Plate, der Präsident des Bundesversicherungsamtes, der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). 2016
seien es 8,8 Millionen Euro gewesen. Dabei geht es um den
Risikostrukturausgleich (RSA), den Finanzausgleich zwischen den
Kassen. Das Bundesversicherungsamt prüft regelmäßig die hierzu
erfolgten Meldungen der Kassen. „Kassen mit hoher Krankenlast sollen
so viel Geld bekommen, dass eine gute Versorgung ihrer Versicherten
gewährleistet wird. Nur dürfen sie nicht manipulieren“, sagte Plate.
Er forderte die Kassen auf, Ärzte nicht zur Kodierung von teuren
Diagnosen zu verleiten. „Kodierberatung ist keine Aufgabe der
Krankenkassen. Deshalb dürfen hierfür auch keine Beitragsgelder
verwandt werden.“ Zur besseren Verhinderung von Missbrauch fordert
der BVA-Präsident eine Reform: „Derzeit berücksichtigt der RSA 80
Krankheiten von Aids bis Schlaganfall. Um den Ausgleich zielgenauer
zu gestalten und Fehlanreize zu vermeiden, wäre es besser, wenn alle
Krankheiten einbezogen würden. Um die Gefahr von Manipulationen zu
senken, brauchen wir zum Beispiel als einen wichtigen Schritt
einheitliche Kodier-Richtlinien für alle Ärzte.“

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