Das Vorhaben der Landesregierung, auch
kleineren Grundschulen eine Zukunftschance zu eröffnen, verdient
breite Unterstützung. Wer auch immer die Formel „Kurze Beine, kurze
Wege“ erfunden haben mag – sie ist zeitlos und gilt auch für
Nordrhein-Westfalen mit seinen ausgedehnten ländlichen Regionen. Das
Reformpaket, das die umsichtig handelnde Schulministerin Sylvia
Löhrmann nun präsentieren kann, enthält beachtliche Regelungen, die
sogar den Fortbestand von Zwergschulen ermöglichen. Der Gedanke,
Teilstandorte einzurichten, ist zwar nicht neu, sondern knüpft an die
schwarz-gelbe Vorgängerregierung an, die „Grundschul-Filialen“ unter
einer gemeinsamen Leitung ermöglichen wollte. Aber das Konzept an
sich ist zweifelsfrei angemessen. Ähnliches haben SPD, Grüne und CDU
bereits bei ihrem viel beachteten Kompromiss zur Bildung von
Gemeinschaftsschulen im Sommer formuliert. Keine Frage, dass
zumindest diese drei Parteien auch dem neuen Grundschulpaket im
Landtag zu einer Mehrheit verhelfen werden. Unter Führung von
Hannelore Kraft erweist sich die zunächst mitleidig belächelte
„Koalition der Einladung“ einmal mehr als durchaus handlungsfähig.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Weitere Informationen unter:
http://