Rheinische Post: Lammert kritisiert Debatte um Sarrazin

Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die
Debatte um die umstrittenen Thesen von Bundesbankvorstand Thilo
Sarrazin kritisiert. Diese sei „kein strahlendes Beispiel
überzeugender Streitkultur“, sagte Lammert der Rheinischen Post
(Donnerstag-Ausgabe). „Auch wenn die Tonlage seiner Argumentation
ärgerlich und die Neigung zur Verallgemeinerung irritierend ist,
ersetzt eine wohlfeile Empörung nicht die ehrliche Auseinandersetzung
mit offensichtlichen Fehlentwicklungen bei Migration und
Intergration, die viel zu lange verdrängt worden sind“, unterstrich
der CDU-Politiker. Es reiche allerdings nicht aus, Probleme zu
beschreiben, man müsse sie auch lösen wollen, ergänzte Lammert.
„Thilo Sarrazin darf sich nicht darüber beklagen, dass ihm diesen
guten Willen nach seinen ebenso selbstverliebten wie wirren
Äußerungen der letzten Tage kaum noch jemand abnehmen will“, erklärte
Lammert. Auf Sarrazins Buchtitel „Deutschland schafft sich ab“
anspielend, stellte Lammert fest: „Weder schafft sich Deutschland ab,
noch lösen sich die angesprochenen Probleme von selbst.“

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