Rheinische Post: Linke kritisiert hohe Zahl an Kaiserschnitt-Geburten

Die Gesundheitsexpertin der Linksfraktion,
Birgit Wöllert, hat den hohen Anteil an Kaiserschnitt-Geburten in
Deutschland kritisiert. „Die Vergleiche mit Schweden und Finnland
zeigen eine deutlich höhere Geburtenrate, geringere
Säuglingssterblichkeit und eine fast gleiche oder höhere
Lebenserwartung als in Deutschland“, sagte Wöllert der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Trotzdem sei die
Kaiserschnittrate in beiden Ländern um rund die Hälfte niedriger als
hierzulande. „Das kann nicht nur medizinische Gründe haben“, sagte
Wöllert. Sie verwies auf den Kosten- und Zeitdruckdruck in den
Krankenhäusern. Kaiserschnitte bringen den Kliniken deutlich höhere
Umsätze, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der
Linksfraktion hervorgeht. So wird in diesem Jahr für einen
Kaiserschnitt eine Fallpauschale von 2600 Euro gezahlt. Bei einer
natürlichen Entbindung sind es 1700 Euro. Nach Angaben der Regierung
kommt in Deutschland beinahe jedes dritte Baby per Kaiserschnitt zur
Welt. Damit gehört Deutschland im internationalen Vergleich zu den
Spitzenreitern. Der Anteil der Kaiserschnitte hat im vergangenen
Jahrzehnt stark zugenommen. Im Jahr 2000 lag er bei nur 21, 5
Prozent.

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