Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat die
Nachbesserungswünsche von Bundeskanzlerin Angela Merkel für den
EU-Gipfel scharf kritisiert. „Wenn wir jetzt das Gesamtpaket wieder
aufreißen, ist das für den EU-Gipfel nicht das Beste“, sagte
Asselborn der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe). „Ich denke, die Bundesregierung sollte jetzt
nicht an Wahlen denken“, mahnte der Minister. Asselborn kritisierte,
dass die Kanzlerin bereits während der Verhandlungen in den
vergangenen Wochen „zu sehr von oben herab“ agiert habe. Merkel habe
anderen Staaten etwa Vorgaben für deren Lohn- oder Rentenpolitik
machen wollen. „Ohne Deutschland, das wissen die Deutschen, geht
nichts beim Euro“, sagte Asselborn. „Ich habe den Eindruck, dass
diese Haltung des Ohne-uns-geht-nichts von der Bundesregierung
manchmal verwechselt wurde mit einem Diktat“, so der luxemburgische
Vize-Premierminister.
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