Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Die Abiturienten in diesem und in den kommenden Jahren sind nicht
zu beneiden. Erst sind sie die Versuchskaninchen der Schulreformer,
dann müssen sie sich in einen eisenharten Wettbewerb um Studienplätze
begeben. Die Lage an den Hochschulen wird trotz aller Beteuerungen
der Politik, neue Plätze zu schaffen, auch in den nächsten Jahren
angespannt bleiben. Zu der misslichen Lage, dass es für die jungen
Menschen, die eines Tages die Zukunft unseres Landes bestimmen
werden, zu wenig Studienplätze gibt, kommt hinzu, dass der Mangel
auch noch schlecht verwaltet wird. Bislang ist es Bund und
Hochschulen nicht gelungen, ein bundesweites, einheitliches und
praktikables System für die Zulassungsverfahren an den Hochschulen zu
schaffen. Bei den Schulabgängern führt der fehlende Überblick in der
Hochschullandschaft zu der verständlichen Konsequenz, dass sie sich
gleich mehrfach, für mehrere Fächer in mehreren Städten bewerben. Von
den Universitäten ist es zudem nicht besonders kreativ, als
Hauptauswahlkriterium ihrer Studenten die Abiturnote zu wählen. Nur
weil echte Eignungs- und Auswahlverfahren aufwendig sind, fallen
fähige junge Menschen durchs Raster.
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