Der ADAC hat massive Kritik an den Plänen von
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für eine Pkw-Maut auf
deutschen Autobahnen geübt. „Das wichtigste Ziel der geplanten Maut,
Mehreinnahmen für den Erhalt und Ausbau unserer Straßen zu erzielen,
wird verfehlt“, sagte ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).
Eine Studie des Verkehrswissenschaftlers Ralf Ratzenberger im Auftrag
des ADAC habe gezeigt, „dass von ausländischen Pkw-Fahrern bei einer
Autobahnmaut jährliche Bruttoeinnahmen von lediglich 262 Millionen
Euro zu erwarten wären“, sagte Becker. „Da gleichzeitig für die
Erhebung und Verwaltung der Maut Kosten in Höhe von insgesamt etwa
300 Millionen Euro jährlich anfallen, bleibt unter dem Strich nichts
übrig“, sagte Becker. Becker warnte auch vor der Kompensation durch
die Kfz-Steuer. „Es besteht die realistische Gefahr, dass die EU zwar
der Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland zustimmen, gleichzeitig
jedoch das Kfz-Steuer-Entlastungsgesetz kippen könnte“, sagte Becker.
„Damit wäre in Deutschland eine Pkw-Maut für alle Autofahrer
eingeführt“, unterstrich der ADAC-Manager. Auch die
Verkehrssicherheit leide unter der Pkw-Autobahnmaut. „Künftig würde
zwangsläufig der Ausweichverkehr auf unsichere Landstraßen zunehmen.
Die Folge wäre eine steigende Zahl der Unfälle mit zusätzlichen
Verletzten und Todesopfern“.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621