Die Ministerpräsidenten von Hessen und 
Niedersachsen, Volker Bouffier (CDU) und Stephan Weil (SPD), haben 
die gesamte Gesellschaft nach dem Terroranschlag in Halle zum 
stärkeren Widerstand gegen den zunehmenden Rechtsextremismus 
aufgerufen. „Die Ächtung von rechtsextremer Gewalt und Hass im Netz 
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Bouffier der 
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir brauchen einen 
kulturellen Wandel. Wenn heute Kinder auf Schulhöfen mit ,Du Jude– 
beschimpft werden oder ein Täter nach einer Messerattacke vor einer 
Synagoge in Berlin laufengelassen wird, läuft etwas grundsätzlich 
falsch in unserer Gesellschaft“, sagte Bouffier. Heute sei im 
Internet vieles sagbar und sendbar, was vor Jahren unvorstellbar 
gewesen sei. Hessen lege gerade ein großes Programm gegen Hatespeech 
im Netz auf. „Das beinhaltet auch, dass die Bürger melden können, 
wenn zu Hass und Gewalt gegen Minderheiten aufgerufen wird“, sagte 
Bouffier. Auch der niedersächsische Ministerpräsident  Weil sieht die
Bekämpfung des Rechtsextremismus als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
„Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Bewegung gegen alles, was
die Hemmschwelle zur Gewalt senkt“, sagte Weil der Zeitung. „Hass, 
Gewaltaufrufe und Verunglimpfungen im Netz müssen geächtet werden, 
denn den Worten folgen Taten“, sagte Weil. „Das schaffen Politik und 
Behörden nicht allein. Dafür muss der Impuls auch aus der Bevölkerung
kommen.“
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