Ein Kommentar von Klaus-Peter Kühn:
   Deutschland ist die Verkehrsdrehscheibe Europas. Zudem sind die 
Einwohner dieses Landes hochmobil – man denke nur an die 
Pendlerströme, die sich heute Morgen wieder in Bewegung gesetzt 
haben. Die Verkehr nimmt sprunghaft zu, vor allem beim 
Gütertransport. Stellt sich die Verkehrspolitik auf diese Entwicklung
ein? Nein, ganz im Gegenteil. In der gegenwärtigen Verfassung sind 
die Bahn und vor allem die Straßen nicht einmal in der Lage, den 
Ist-Zustand zu bewältigen, von Zuwächsen ganz zu schweigen. Auf der 
heutigen Sonderkonferenz der Verkehrsminister soll vor allem 
Bahn-Chef Grube von dem verhängnisvollen Sparkurs abgebracht werden. 
Die Kommunen – die seit Jahren nicht mehr genug Geld für die 
Substanz-Erhaltung ihrer Straßen zur Verfügung haben – hoffen, dass 
bei dem Treffen ein paar Brosamen für sie abfallen. Notwendig wäre 
aber eine große Lösung, die endlich genug Mittel bereitstellt, um das
Vorhandene vor dem Zerfall zu bewahren. Dazu sind Milliarden 
erforderlich. Aber die Einbußen durch Dauerstaus oder gar 
Straßensperrungen dürften sehr viel teurer zu stehen kommen. Eine 
gute Verkehrsinfrastruktur ist ähnlich wichtig wie ein exzellentes 
Bildungssystem.
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