Rheinische Post: Nachteile für deutsche Firmen wegen fehlender Frauenquote

Wegen einer fehlenden gesetzlichen Frauenquote
drohen deutschen Unternehmen im europäischen Ausland
Wettbewerbsnachteile. Dies geht aus einem internen Papier des
Auswärtigen Amts hervor, das der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Samstagausgabe) vorliegt. „Dies könnte über kurz
oder lange dazu führen, dass deutsche Unternehmen nicht mehr an
Ausschreibungen zum Beispiel in Spanien oder Frankreich teilnehmen
dürfen, da sie hinsichtlich des Anteils weiblicher Führungskräfte
nicht die Voraussetzungen der dort geltenden Quotengesetze erfüllen“,
heißt es in der nicht-öffentlichen Analyse der Europa-Abteilung des
Auswärtigen Amts. „Wenn sich ein deutsches Unternehmen für eine
öffentliche Ausschreibung in Spanien bewerben will, dann hat das nur
Aussicht auf Erfolg, wenn es die spanische Frauenquote erfüllt“,
bestätigte auch EU-Justizkommissarin Viviane Reding gegenüber der
Zeitung. Die Quote liegt bei 40 Prozent bis 2015. Die Vorsitzende
der Frauen-Union, Maria Böhmer (CDU), reagierte alarmiert. „Wir
brauchen jetzt eine gesetzliche Regelung für mehr Frauen in
Führungspositionen der Wirtschaft“, sagte Böhmer der „Rheinischen
Post“. „Denn es geht auch um die wirtschaftliche Zukunft und
Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen – und dies nicht nur in
Deutschland, sondern auch im Ausland, wo sie mit Unternehmen
konkurrieren, die mit gemischten Führungsteams arbeiten.“

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