Rheinische Post: Neue Bundesagentur-Vorständin fordert höheres Schonvermögen für Langzeitarbeitslose

Christiane Schönefeld, neue Vorständin der
Bundesagentur für Arbeit, fordert eine Reform der Hartz-Gesetze.
„Grundsätzlich haben sich die Hartz-Gesetze bewährt, insbesondere an
der oft diskutierten Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld I sollten wir
festhalten. Aber auch die Hartz-Gesetze werden sich
weiterentwickeln“, sagte sie der Düsseldorfer „Rheinischen Post“
(Samstag). Konkret forderte sie, Langzeitarbeitslosen mehr Vermögen
zuzugestehen. „Die Vorstellung, dass sie ihr für den Ruhestand
gespartes Vermögen antasten oder aus ihrem Haus ausziehen müssen,
macht vielen Menschen Angst. Ich begrüße Pläne, in den ersten Jahren
der Arbeitslosigkeit noch nicht auf das Vermögen zu schauen“, sagte
Schönefeld. „Wer in das Arbeitslosengeld II rutscht, soll zwei Jahre
lang auch dann in seiner Wohnung bleiben dürfen, wenn die nach
heutigen Standards zu groß wäre.“ Ebenso sollten die
Langzeitarbeitslosen mehr sonstiges Vermögen behalten dürfen. „Es
wäre sinnvoll, ein höheres Schonvermögen als bisher festzulegen, das
Langzeitarbeitslose nicht antasten müssen“, so Schönefeld weiter.
Dabei könne man zum Beispiel über 100.000 Euro diskutieren. „Es macht
wenig Sinn, Arbeitslose vorzeitig zum Verzehr ihrer Altersvorsorge zu
zwingen. Das bedeutet nur mehr Altersarmut in der Zukunft“,
begründete Schönefeld ihren Vorstoß. Sie war zuletzt Chefin der
Regionaldirektion NRW, seit dem 25. September ist sie Vorstand
Ressourcen der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.

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