Der neue Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland, Manfred Rekowski, strebt Konsequenzen aus dem
Finanzskandal beim kircheneigenen Abrechnungs-Dienstleister BBZ an.
„Da haben wir Handlungsbedarf, auch strukturell“, sagte Rekowski der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Am
Sonntag übernimmt er das Spitzenamt in der nach Mitgliedern
zweitgrößten evangelischen Landeskirche von Nikolaus Schneider. „Wir
müssen unsere Aufsicht besser wahrnehmen und klarer festlegen, wer
welche Qualifikation für welche Aufgabe braucht“, sagte Rekowski: „Da
waren wir schlicht und ergreifend zu naiv.“ Das
Beihilfe-und-Bezüge-Zentrum im pfälzischen Bad Dürkheim war durch
Zinsausfälle nach einem Fondsgeschäft und durch weitere Verluste in
Finanznöte geraten; die Landeskirche hat zur Rettung des BBZ bisher
mehr als 21 Millionen Euro investiert. Angesichts dessen habe man es
„mindestens mit einem krisenhaften Phänomen zu tun“, sagte Rekowski:
„Wenn Menschen das Gefühl bekommen, dass wir Kirchensteuermittel
einsetzen, um einen vermeidbaren Crash abzuwenden, dann verstört sie
das.“ Die Menschen ließen es der Kirche nicht durchgehen, „wenn wir
Fehler wie Naturphänomene darstellen“.
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