Rheinische Post: NRW erwägt Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne
Gebauer (FDP) hat die Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung
ins Gespräch gebracht. „Mir sagen Lehrer, und zwar aus allen
Schulformen und unaufgefordert: Sie wünschen sich das verbindliche
Grundschulgutachten zurück“, sagte Gebauer der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Montagausgabe). Das sei gerade für
eine Liberale zwar eine schwierige Entscheidung, fügte die Ministerin
hinzu: „Ich muss die Wünsche der Schulen gegen das hohe Gut des
Elternwillens abwägen.“ Wenn aber die Schulen einen solchen Wunsch
äußerten, „dann muss dies die Landesregierung aufhorchen lassen, und
man sollte darüber nachdenken dürfen“. Derzeit spricht die
Grundschule für jeden Viertklässler am Ende des ersten Halbjahres
eine Empfehlung für eine weiterführende Schulform aus; sie ist aber
seit 2011 in Nordrhein-Westfalen nicht mehr verbindlich.

Hier der entsprechende Ausschnitt aus dem Wortlaut-Interview:

Viele Leiter weiterführender Schulen wünschen sich, bei den
Anmeldungen auch nach dem Kriterium Leistung auswählen zu dürfen.
Gebauer Mir sagen Lehrer, und zwar aus allen Schulformen und
unaufgefordert, vor allem eins: Sie wünschen sich das verbindliche
Grundschulgutachten zurück. Und? Was sagen Sie dazu? Gebauer Das ist
für eine Liberale eine schwierige Entscheidung. Ich muss die Wünsche
der Schulen gegen das hohe Gut des Elternwillens abwägen. Im Sommer
haben Sie gesagt, die Rückkehr der verbindlichen Grundschulempfehlung
stehe nicht zur Debatte. Jetzt steht sie also zur Debatte. Gebauer
Wenn Schulen einen solchen Wunsch äußern, dann muss dies die
Landesregierung aufhorchen lassen, und man sollte darüber nachdenken
dürfen.

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