Der Sanierung von Schulen haben die Kommunen in
den Bundesländern im vergangenen Jahr eine sehr unterschiedliche
Bedeutung zugemessen. Während Städte und Gemeinden in
Nordrhein-Westfalen im Jahr 2015 nur knapp sechs Prozent (5,9) ihrer
gesamten Ausgaben für Baumaßnahmen in Maßnahmen an Schulen
investierten, lag der Anteil in Schleswig-Holstein bei 22,5 Prozent.
NRW ist damit bundesweites Schlusslicht, Schleswig-Holstein
Spitzenreiter. Das geht aus einer noch unveröffentlichten
Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln
hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe) vorliegt. Demnach gehören auch die Kommunen in
Bayern (21,8 Prozent) und Sachsen (21,7 Prozent) zur Spitzengruppe
jener Gemeinden, die vergleichsweise viele ihrer Baumaßnahmen Schulen
zugute kommen ließen. Am unteren Rand liegt Mecklenburg-Vorpommern
mit 7,6 Prozent vor NRW. Im Mittelfeld rangieren Niedersachsen
(17,1), Hessen (16,6), Baden-Württemberg (16,1), Brandenburg (15,1),
Berlin (14,8), Sachsen-Anhalt (12,4), Thüringen (11,8),
Rheinland-Pfalz (10,7), das Saarland (10,6) sowie Bremen mit 9,3
Prozent. Einzig für den Stadtstaat Hamburg ließen sich keine
vergleichbaren Zahlen errechnen. Ohne Hamburg beträgt der
durchschnittliche Anteil von Baumaßnahmen an Schulen gemessen an
allen Baumaßnahmen der Kommunen bundesweit bei 15,6 Prozent. Auch in
absoluten Zahlen ausgedrückt schneidet NRW als bevölkerungsreichstes
Bundesland der IW-Studie zufolge enttäuschend ab.
„Nordrhein-Westfalens Gemeinden gaben mit insgesamt 163 Millionen
Euro im Jahr 2015 relativ wenig für die allgemeinbildenden und
beruflichen Schulen aus“, sagte IW-Autor Tobias Hentze der
„Rheinischen Post“. Selbst kleinere Bundesländer wie Hessen und
Sachsen (je 202 Millionen Euro) und Niedersachsen (244 Millionen)
hätten in absoluten Werten mehr investiert.
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