Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia
Löhrmann (Grüne) hat Nachhilfe bei Grundschülern kritisiert. Dass der
Anteil der Nachhilfeschüler schon in der Grundschule steige, sei
„besorgniserregend“ und eine Fehlentwicklung, sagte Löhrmann der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). „Die
Angst vor Schulversagen setzt immer früher ein. Auch deshalb nehmen
wir den Druck beim Übergang zur weiterführenden Schule weg“, so die
Ministerin. Die rot-grüne Minderheitsregierung hat die
Verbindlichkeit der Lehrergutachten, für welche Schulform ein Kind
geeignet ist, wieder abgeschafft. Löhrmann dämpfte zugleich die
Hoffnungen auf einen grundlegenden Schulkonsens in NRW 2011. Das neue
Konzept der CDU, das ein Zweisäulenmodell aus Gymnasium und
Sekundarschulen vorsieht, sei „hilflos“ und könne nicht das letzte
Wort sein, sagte die Ministerin. Dem Elternwillen entspreche die von
Rot-Grün favorisierte Gemeinschaftsschule, in der alle Kinder bis
mindestens Klasse sechs gemeinsam lernen. Löhrmann kündigte an, die
umstrittene Schulreform per Gesetz zu regeln, sobald 50 Anträge auf
Gemeinschaftsschulen vorliegen. Derzeit gibt es 19 Anträge; weil
Rot-Grün im Landtag keine Mehrheit hat, läuft die Einführung der
Gemeinschaftsschule als Schulversuch.
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