Rheinische Post: Nur ein Prozent der Hochbau-Beschäftigten arbeitet bis 64 Jahre / IG BAU-Chef Feiger: Großteil ist vor Rentenbeginn arbeitslos

Der weit überwiegende Teil der Beschäftigten im
deutschen Hochbau ist nach Angaben der Industriegewerkschaft
Bau-Agrar-Umwelt (IG BAU) vor Rentenbeginn arbeitslos. „Von aktuell
410 000 Hochbau-Beschäftigten sind nur 1470 bis zum 64. Lebensjahr
tätig“, sagte IG BAU-Chef Robert Feiger der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Das sind nicht
einmal ein Prozent der Beschäftigten“, sagte Feiger. Viele von ihnen
seien mit über 60 körperlich nicht mehr in der Lage, im Hochbau zu
arbeiten. „Ein Großteil von ihnen geht zwangsläufig einige Jahre vor
dem Rentenbeginn in die Arbeitslosigkeit“, sagte der IG
BAU-Vorsitzende. Die Industriegewerkschaft wendet sich daher strikt
gegen jede Stichtagsregelung bei der Rente mit 63. „Wir lehnen jede
Stichtagsregelung ab, auch den rollierenden Stichtag. Arbeitnehmer,
die mit 61 unfreiwillig entlassen werden, dürfen nicht doppelt
bestraft werden“, sagte Feiger. In der großen Koalition wird
gleichwohl weiter über eine Stichtagsregelung diskutiert, um eine
drohende Frühverrentungswelle zu verhindern. Demnach würden jeweils
die letzten zwei Jahre Arbeitslosigkeit vor Rentenbeginn nicht auf
die erforderlichen 45 Versicherungsjahre angerechnet.

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