Ein Kommentar von Jürgen Stock:
Die Gegner des Duisburger Oberbürgermeisters feiern ihren Erfolg
mit verhaltener Freude. 68 000 gültige Stimmen für die Einleitung der
Abwahl von Adolf Sauerland (CDU) sind zwar 13 000 über den Durst,
aber keineswegs eine Garantie dafür, dass die Initiatoren der Abwahl
auch in der nun folgenden Volksabstimmung obsiegen werden. Zwar
würden nur wenige Duisburger bestreiten, dass Sauerland nach der
Loveparade-Katastrophe eine unglückliche Figur abgegeben habe. Doch
schon die Forderung nach seinem Rücktritt haben vor allem die
erhoben, die ihn nicht gewählt hatten. Moralisch mag sein Verhalten
zwiespältig sein, juristisch konnte ihm kein Vorwurf gemacht werden.
Zudem arbeitet die Zeit für Sauerland. Je schwächer die Erinnerungen
an das Unglück werden, desto mehr rücken für die Duisburger wieder
die anderen Sorgen des Alltags in den Vordergrund. Und da fragen sich
viele, wer auf Sauerland folgen könnte. Wahrscheinlich würde ein
SPD-Mann auf den Chefsessel im Rathaus rücken. Aber bislang haben die
Sozialdemokraten keinen Kandidaten präsentiert. Es dürfte schwierig
werden, Wähler bis zum 11. März an die Wahlurnen zu locken, wenn die
mögliche Alternative zu Sauerland ohne Gesicht bliebe.
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