Eines ist am Ende dieser Woche wieder absehbar:
Die Spritpreise gehen pünktlich zum langen Wochenende hoch, die
Konzerne nutzen die steigende Nachfrage für einen kräftigen
Nachschlag beim Kunden, der Pfingsturlaub wird teurer. Der
Mechanismus zeigt zweierlei: Zu viele Kunden warten mit dem Auffüllen
des Tanks zu lange – darauf spekulieren die Ölkonzerne und treiben
gezielt die Preise zu den Zeiten hoch, wenn viele Menschen zur
Tankstelle fahren müssen. Die Lehre daraus: Man sollte vor der
nächsten Reisewelle frühzeitig den Tank füllen. Aber auch die Politik
muss auf die Preistaktik der Ölkonzerne reagieren: Sie muss dafür
sorgen, dass die Macht der vier Marktführer sinkt. Aral/BP, Shell,
Conoco (Jet), Esso und Total machen rund 65 Prozent des Geschäftes
unter sich aus. Laut einer Untersuchung des Kartellamtes erhöht fast
immer Aral zuerst den Preis, Shell folgt wie automatisch, und dann
folgt der Rest der Branche. Das Kartellamt schlägt vor, dass
Ölkonzerne nur einmal am Tag ihre Preise erhöhen dürfen –
möglicherweise hilft das. Wichtiger ist aber stärkerer Wettbewerb:
Darum sollte das Kartellamt das Recht bekommen, zu hohe Marktmacht
von Unternehmen auch durch Entflechtungen einzudämmen.
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