Rheinische Post: Politikwissenschaftler sieht CSU 2013 in der Opposition

Der renommierte Passauer Politikwissenschaftler
Heinrich Oberreuter hält es für denkbar, dass es nach der Bayern-Wahl
in zwei Jahren eine Regierungsmehrheit aus SPD, Grünen und Freien
Wählern geben könnte. „Ich wäre nicht überrascht, wenn es am
Wahlabend mit zwei bis drei Mandaten für dieses Dreier-Bündnis gegen
die CSU reichen würde“, sagte Oberreuter der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Der
Wissenschaftler, dessen Rat alle Regierenden in Bayern seit Jahren
erbeten, warnte zum Auftakt des Parteitages in Nürnberg die CSU vor
einer Beschwörung alter, glorreicher Zeiten: „Es gibt ja in der CSU
Leute, die würden am liebsten Franz Josef Strauß exhumieren.“
Oberreuter zufolge sind „Rufe aus der Gruft der Tradition“ nicht
erfolgversprechend. Er sei nicht optimistisch, was den Wiederaufstieg
der CSU zu alter Größe angehe. Die CSU müsse nach einem
zukunftsrelevanten Werteprofil suchen, sich über ihren Wertekanon
klar werden, statt „verschwommen vom christlichen Menschenbild“ zu
reden. Über Horst Seehofers Qualitäten als CSU-Chef urteilte
Oberreuter so: „Er besitzt Medientalent und Präsenz. Er ist aber zu
sehr auf innen- und sozialpolitische Themen verengt. Ihm fehlt das
Interesse für Außen-, Sicherheits-, Europapolitik.“

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