Rheinische Post: Präzedenzfall Krim

Von Matthias Beermann

Die Welt ein wenig sicherer zu machen – diesem Ziel widmet sich
der heute in Den Haag beginnende Nukleargipfel. Als das Treffen
organisiert wurde, dachte man an Abwehr von Terror-Gefahren. Doch nun
werden sich die Staats- und Regierungschefs in der niederländischen
Hauptstadt mit der Frage beschäftigen müssen, wie ausgerechnet der
Gebieter über eines der größten Atomwaffenarsenale der Welt davon
abgehalten werden kann, Osteuropa zu destabilisieren. Wladimir Putins
kaltschnäuziger Griff nach der Krim hat eine Bedrohungslage
heraufbeschworen, die man eigentlich schon als historisches Kapitel
abgehakt hatte. Selbst wenn sich Russlands Präsident mit seiner
territorialen Beute zufriedengibt – die dreiste Landnahme bleibt ein
Präzedenzfall und droht die Beziehungen unserer osteuropäischen
EU-Nachbarn zu Russland auf unabsehbare Zeit zu vergiften. Putin
setzt darauf, dass man ihm seinen Coup am Ende durchgehen lässt. Das
aber darf nicht geschehen. Denn dies würde die Sicherheitsarchitektur
Europas gefährlich unterhöhlen. Und damit den Frieden.

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