Rheinische Post: Preis der Euro-Rettung

Die Euro-Krise ist noch lange nicht vorbei. In
Portugal droht die Spar-Koalition zu scheitern, Griechenland fordert
einen neuen Schuldenerlass. Und die Rezession in ganz Südeuropa macht
die Hoffnung auf eine Überwindung der Schuldenkrise durch Wachstum
zunichte. Wie ernst die Lage ist, machte gestern die Europäische
Zentralbank (EZB) deutlich. Sie ließ nicht nur die Zinsen
unverändert, sondern gab erstmals einen Ausblick, dass sie die Zinsen
noch lange niedrig lassen oder gar senken will. Das ist
bemerkenswert, bislang ließen die Notenbanken der Welt die
Finanzmärkte lieber im unklaren über ihre nächsten Schritte. Doch
offenbar sah sich EZB-Präsident Draghi erstmals gezwungen, sein
Versprechen von 2012 („Wir werden alles tun, um den Euro zu retten“)
zu untermauern. Für deutsche Sparer heißt das nichts Gutes. Für
Guthaben gibt es kaum Zinsen, den Versicherungen fällt es immer
schwerer, ihre Zins-Zusagen einzuhalten. Die private Altersvorsorge
vieler Bürger wird untergraben. Auch ohne Inflation zahlt Deutschland
einen hohen Preis für die Euro-Rettung.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Weitere Informationen unter:
http://